Gothic – Musik, Mode, Lebensphilosophie

Leipzig als Mekka einer bedeutenden Kulturbewegung

Gothic wird allgemein als eine vielseitige Subkultur beschrieben, die ab den 1980er Jahren stufenweise aus dem Punk- und New-Wave-Umfeld hervorging und sich aus mehreren Splitterkulturen zusammensetzt. In den 1990ern bildete sich die Dark-Wave-Bewegung, welche bis zur Jahrtausendwende den Knotenpunkt der sogenannten Schwarzen Szene stellte. Das Zusammenwirken von Musik (Goth Rock), die Faszination an morbiden Themen wie Tod und Vergänglichkeit und die daraus resultierende Selbstinszenierung der Person gelten als Basiselemente der Goth-Kultur.

Besonders Leipzig kann als Anlaufstelle der Schwarzen Szene bezeichnet werden. Spätestens seit 1992, dem Geburtsjahr des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig, verwandelt sich die Messestadt jedes Jahr am Pfingstwochende zu einer “Black Destination”, bestehend aus einer Vielzahl von Anhängern. Dabei gibt es eine Artenvielfalt wie sie selten auf Festivals zu sehen ist: Batcaver, Grufts, Endzeitromantiker, EBMer, Metaller, Neo-Punks, und viele mehr (auf der Suche nach einer definitiven Anzahl an Bezeichnungen bin ich kläglich gescheitert, es gibt einfach keine musikjournalistischen Grenzen in Erfinden neuer Subgenres).

Nach der Pleite der Veranstalter im Jahr 2000, die darin resultierte, dass nichtbezahlte Securities ihre Posten verließen, kommerzielle Bands wie And One und Philipp Boa ihre Auftritte absagten, befürchteten die rund 20.000 Festival-Besucher das Ende des sogenannten “Pfingsttreffens”. Doch bekanntlich leben Totgeglaubte länger. Das WGT findet seit 2001 mit Unterstützung der Stadt Leipzig statt und gehört somit auch offiziell zum Kulturprogramm. Neben der Musik spielt vor allem die auffallende Mode eine Rolle. Ob Robert Smith’ Gruftlook (The Cure), Barockgewänder oder der Bonanza Style, den Andrew Eldritch (The Sisters of Mercy) prägte, all dies fand großen Anklang in der Schwarzen Szene. Um seiner Kreativität freien Lauf lassen zu können, ist die unerschöpfliche Ideenfindung in Sachen Fashion unerlässlich, da viele Kleidungselemente der verschieden Looks in den herkömmlichen Kaufhäusern nicht erhältlich sind. Mittlerweile hat sich auf diesem Gebiet einiges getan. Anhänger der Schwarzen Szene und Mittelalterliebhaber kommen, Dank des World Wide Web, auf ihre Kosten. Beispielsweise gibt es im Dark Fashion Shop in Leipzig alles was das Gothic-Herz begehrt. Wäre ja auch Schade, wenn eine solche Kulturbewegung aus Mangel an Fashion aussterben würde…

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Geli

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