Konzept & Begriffsherkunft
Der Begriff New Work ist mittlerweile ein allgemeines Sammelbecken für all die Konzepte und Ideen geworden, die sich um das neue, moderne und vor allem digitale Arbeiten drehen. Aber was beinhaltet das Konzept genau, dieses Schlagwort, was wir hier in der digitalen Szene doch recht oft zu hören bekommen? Ich wage einen Klärungsversuch.
Kurz zum Ursprung: geprägt wurde der Begriff vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann. Aber: schon Mitte der 80er Jahre gründete dieser sein erstes Zentrum für neue Arbeit – so „alt“ ist dieser Gedanke also schon. Sein Konzept soll vor allem eine Alternative zur Lohnarbeit bieten, die sich aufgrund des Kapitalismus etabliert habe. Der Mensch soll auf keinen Fall nur zur (ungeliebten) Arbeit gehen, um dort Geld zu verdienen, womit er sich dann ein Leben leisten kann. Man soll die Arbeit wirklich lieben und damit auch einem persönlichen Ideal, einem „höheren“ Ziel entgegenstreben. In ähnlicher Form habt ihr das alle sicher schon gehört. Aber ist das realistisch?
New Work heute und Abgrenzung zu “damals”
Es geht bei den aktuellen Fragen zu New Work im Endeffekt darum, welche Auswirkungen das Zusammenspiel der Globalisierung und Digitalisierung auf unsere jetzige Arbeitswelt haben. Hinzu nehmen können wir auch die Begriffe wie New Leadership, eine neue Führungskultur also sowie Arbeit 4.0, die sich vor allem Gedanken um die nächste industrielle Revolution macht, in der Roboter uns einige Aufgaben abnehmen können.
Wenn etwas also neu und anders ist, stellt sich natürlich auch die Frage, wogegen es sich abgrenzen möchte? Die logische Konsequenz ist in diesem Fall die „alte“ Arbeit: damit gemeint sind natürlich die etablierten, hierarchischen und starren Strukturen (großer) Unternehmen. In denen Angestellte als Untergebene behandelt werden und man sich erst ein gefühltes Jahrzehnt abarbeiten muss, um den nächsten Karriereschritt zu gehen. Es wird täglich länger als der/die Chef*in Präsenz gezeigt und „man lebt zum Arbeiten“ und nicht umgekehrt … so einfach und überspitzt, wie ich es hier dargestellt habe, ist es dann zugegeben nun doch nicht, wobei die schwarz-weiß-Malerei die beiden Konzepte gegeneinander gut aufstellt.
Dimensionen von New Work an unserem Beispiel
Nun aber konkret: was genau bietet und New Work (in unserem Fall im Angestelltenverhältnis) und in welchen Bereichen wird es uns betreffen? Als Online Marketing Agentur sind wir eigentlich schon mitten drin: wir arbeiten ressourcenschonend (papierlos, weil online: auch ein Gedanke von New Work) und konzeptionieren Werbung, die genau dem Bedürfnis der Kund*innen entspricht: individuell und relevant. Unsere Kund*innen können überall sitzen, wir sind nicht standortgebunden. Die Digitalisierung macht unsere Arbeit überhaupt erst möglich. New Work knüpft zudem an Konzepte wie Minimalismus und Konsumverzicht an und will erreichen, dass wir nur das besitzen, was wir wirklich wollen, um die verbleibende Zeit für die „wirklich wichtigen Dinge“ zu nutzen.
Neben unserem operativen, inhaltlichen Geschäft will New Work aber auch strategisch-administrativ einen Wandel anregen. Der Gedanke geht hier über den täglichen Obstteller, den der/die Arbeitgeber*in wohlwollend sponsert, Home Office & flexiblen Arbeitszeiten oder anderen Maßnahmen zur Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit hinaus. Es geht vor allem um den Menschen: jede*r fühlt sich anders ausgelastet mit dem klassischen 8-Stunden-Tag, das 9-to-5 Modell ist passé. Jede*r hat außerdem andere Lebensrealitäten und gerade, wenn es zum Punkt der Entlohnung kommt, klaffen Vorstellung von „angemessener“ Bezahlung auseinander. Arbeitsinhalte können nicht einfach so am Schreibtisch produziert werden, brauchen vor allem kreativen Raum und fallen einem*r vielleicht manchmal auch erst nachts um 3 ein.
Wie damit umgehen? Das sind die spannenden Fragen, die beantwortet werden müssen. Wie können unsere Arbeitgeber*innen unseren Bedürfnissen gerecht werden? Indem wir alles selbst und individuell entscheiden? Einige Pionier*innen gehen voran, das Unternehmen Einhorn Berlin ist hier der rising star. Und alle anderen: müssen sich früher oder später Gedanken machen und den Wandel in einer Gesellschaft willens sein, zu begleiten. Es bleibt also spannend!
Vivien
Neueste Artikel von Vivien (alle ansehen)
- Vorgestellt: Clubhouse - 21. Januar 2021
- Was 2020 los war in der Online-Welt bei den Klickkomplizen - 8. Dezember 2020
- Die Klickis werden jetzt agil(er)! - 24. September 2020
Ähnliche Artikel:
- Und schon ist es wieder vorbei… Katharinas Praktikum bei den Klickkomplizen Verrückt, wie schnell doch 3 Monate vergehen können. Und so...
- ‘Pay with a Tweet’ – Mit einer Weiterempfehlung bezahlen? Das Angebot ‚Pay with a Tweet‘ gibt es schon seit...
- Online-Marketing Starthilfe: Unser Kampagnen-Paket Hier geht’s zu Ihrer Online-Marketing Kampagnen Starthilfe! Sie sind ein...
- Zuwachs bei den Klickkomplizen Seit diesem Montag gibt es im Klickkomplizen Büro eine neue...
- 4 Tipps für erfolgreiche Videos auf Facebook Videos sind auf Facebook nach wie vor ein sehr beliebter...