Nachdem wir uns vor einer ganzen Weile schon einmal für den Thüringer Lehrerverband mit dem Thema Lehrer und Schüler auf Facebook auseinander gesetzt haben, hat nun auch die Infografik zum Thema „Eltern und Kinder auf Facebook“ unser Interesse geweckt, da der Sachverhalt ja relativ ähnlich ist.
Beide Seiten wissen nicht so richtig, wie sie ihrem Gegenüber im sozialen Netzwerk Facebook entgegen treten sollen – Freunde werden oder nicht, blockieren oder spezielle Nachricht nicht für die Kinder oder Eltern sichtbar machen. Wir machen uns auf die Suche nach einem angebrachten Verhaltenscodex und möchten die wichtigsten Punkte kurz erläutern.
Auf Facebook werden Eltern und ihre Kinder zu „Freunden“
Ist es wirklich der Fall, dass Eltern und Kinder auf Facebook vertreten sind, stellt sich zuerst die Frage, ob man sich überhaupt anfreunden möchte oder eine friedliche Koexistenz im Netzwerk zelebriert. Das hängt natürlich ganz davon ab, wie man sich als Facebook User präsentiert – offenbart sich der komplette private Abgrund oder ist man auf Facebook eher der zurückhaltende Typ.
Hier muss jeder ganz für sich allein entscheiden, ob er bereit ist, sein Online-Leben mit der eigenen Familie zu teilen oder ob ihm dieses heilig ist. Ist man sich bei der Entscheidung unsicher, ob man eine entsprechende Freundschaftanfrage von Familienmitgliedern annehmen möchte, empfiehlt es sich, dass man das Thema einmal ganz offen in der Familie anspricht.
Familienmitglieder hinzufügen
Facebook bietet die Möglichkeit, Familienmitglieder mit dem genauen Verwandtschaftsgrad zum eigenen Profil hinzuzufügen. Dafür findet man unter den Profileinstellungen die Kategorie „Freunde und Familie“ die Option „Ein weiteres Familienmitglied hinzufügen“. Hier ist es auch möglich, Personen anzugeben, die gar nicht auf Facebook vertreten sind. Facebook setzt der Phantasie des Users keine Grenzen – vom Großvater bis zum erwarteten Kind sind alle vertreten. Dies wird dann im privaten Profil unter den Freunden als Familie angezeigt.
Was sollen die Eltern/ die Kinder auf Facebook zu Gesicht bekommen?
Ist man einmal als Kind mit den Eltern auf Facebook befreundet, möchte aber nicht alles mit ihnen teilen, bieten sich spezielle Einstellungen an. Dafür hat Facebook vergangenes Jahr im Zuge der Circles von Google+ die sogenannten Listen eingeführt, durch die sich die Freunde in unterschiedliche Gruppen einteilen lassen. Dadurch wird es möglich, spezielle Post, Bilder u.ä. nur mit ausgewählten Listen zu teilen. Facebook selbst erstellt für jeden User intelligente Liste, wie zum Beispiel „Freunde aus der Umgebung“ oder „Klassenkameraden“. Es ist aber auch möglich, Listen selbst zu erstellen und Freunde hinzuzufügen. Hierbei wäre eine Familien-Liste denkbar. Bei jedem Post kann dann eine Liste ausgewählt werden, mit der dieser ausschließlich geteilt werden soll.
Möchte man sich die ganze Ordnung mit den Listen ersparen, bietet Facebook eine weitere Funktion. Beim Verfassen eines Posts bietet sich unter „Benutzerdefiniert“ die Möglichkeit, eine einzelne oder mehrere Person von einer Meldung auszuschließen. So wird es ohne Probleme möglich, den Abend zu planen ohne, dass Mutti und Vati sofort Wind davon bekommen. Aber auch Eltern können hier gern mal etwas teilen oder kommentieren, ohne sofort an ihre Rolle als Erziehungsberechtigte denken zu müssen.
Fazit
Mit den Eltern oder Kindern auf Facebook befreundet zu sein, ist eigentlich nix was einem Kopfschmerzen bereiten sollte. Möchte man nicht komplett leugnen, wer die eigenen Familienmitglieder eigentlich sind oder beharrt nicht darauf, überhaupt nicht mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden, lässt sich eine Facebook-Freundschaft zwischen Eltern und Kindern eigentlich ganz gut organisieren. Je nachdem was man von sich preisgeben möchte, bietet das soziale Netzwerk verschiedene Einstellungen. Mit diesen behält man die volle Kontrolle darüber, was die Eltern oder Kinder sehen können und was nicht.
Wer konnte denn bereits gute oder schlechte Erfahrungen mit Freundschaften mit den eigenen Eltern oder Kindern auf Facebook machen?
Sabrina
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