Recycling 3.0: Interview mit binee

logo-blue-web-goodNo waste – more fun? Das Motto lebt das Team von binee auch, wenn es mal nicht um alte Elektrogeräte geht. Vor ein paar Wochen waren Martin Jähnert und Florian Eidner in unserem Büro. Sofort haben sie sich am Süssigkeiten-Spielautomaten versucht und sich wie kleine Jungs gefreut.

Normalerweise verbringen sie aber ihre Zeit damit, werbefinanziertes Recycling zu entwickeln. Ihre binee (sprich: binni, “das Tönnchen”) sammelt Elektroaltgeräte, ermöglicht dem Nutzer ein transparentes Tracking des Recyclings und gibt als Dankeschön sogar noch einen Gutschein aus.

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Das Team von binee präsentiert ein echtes “Tönnchen”

Wir haben uns mit Martin mal ein bisschen genauer unterhalten, denn Müll ist eben mehr als nur vier Buchstaben…

Mal ehrlich, wie viele Menschen sprechen denn binee “binni” aus?

Wir. Und sonst circa 5% der Befragten. 75% sagen biné, 20% Biene. Wir haben das einmal live bei einer Veranstaltung mit 200 Online-Teilnehmern getestet und waren auf der Bühne schon etwas perplex. Die Idee ist eben bei einer internationalen Sommerschule entstanden, und es ging damals um ein süßes Tönnchen, das seinen Benutzern sogar ein kleines Geschenk zurück gibt.

Und was ist daraus geworden?

Süß ist die binee vielleicht nicht mehr, aber Dankeschön sagt sie immer noch – mit Gutscheinen für online-Läden und für den stationären Handel. Sie sammelt Elektrogeräte bis 25 Zentimeter Kantenlänge und sendet dann den Gutschein per E-Mail. Außerdem sagt sie klipp und klar, was später aus den Geräten wird. Wir legen Wert auf Transparenz im Recycling-Prozess, denn der Umweltnutzen ist unser eigentlicher Antrieb.

Erklärt uns doch bitte kurz, wer hinter binee steckt?

Hauptsächlich drei Leute. Flo ist unser Techniker, Marilu unsere Designerin, ich kümmere mich ums Recycling. Aber ohne unsere Mitstreiter im Vertrieb, Branding und im Finanzbereich wäre es unmöglich für uns, die Entwicklung so schnell voran zu bringen. Wir haben in recht kurzer Zeit eine Hardware-Software-Werbe-Recycling-Firma aufgebaut. Die Komplexität, dieses dicke Brett das wir bohren, das motiviert uns maximal.

Wenn wir einen Wunsch frei hätten, dann…

stehen bald überall in Deutschland binees und wir sammeln die 200.000 Tonnen Elektrokleingeräte, die derzeit jährlich nicht gesammelt werden. Und geben darüber 1 Milliarde tolle Gutscheine aus.

A propos, wieso 25 Zentimeter Kantenlänge?

In Belgien sagt man “alles was in den Kopf passen würde”. Das ist einfach eine gesetzliche Unterscheidung, und die kleinen Geräte sind es, die bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren.

Was war bisher eure coolste Marketing Aktion?

Ich persönlich fand unsere “Make-E-Waste-Great-Again”-Kampagne am besten. Da haben wir Crowdfunding als Material Crowdfunding neu interpretiert und mit den Geräten gelernt, die uns unsere Facebook-Freunde geschickt haben. Das war im April, aber inzwischen ist uns das Lachen über unsere Inspirationsquelle doch vergangen.

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Die letzte Frage zum Schluss: Warum wird binee berühmter als Google?

Wenn wir das werden, sprechen uns die Leute sicher immer noch so aus, wie sie wollen. Aber unsere Enkel lernen dann das Wort Müll nur noch im Geschichtsunterricht, und dafür kämpfen wir.

 

Wie ihr merkt, haben die Jungs uns echt überzeugt und wir freuen uns nachhaltige Ideen und Innovationen unterstützen zu können. Wenn ihr an mehr Infos zu binee interessiert seid, schreibt uns gern – wir stellen den Kontakt her. Danke Martin!

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