Für Online-Händler gibt es schon seit einer ganzen langen Weile kein Vorbeikommen mehr an Amazon. Denn egal, welches Produkt vom Kunden gesucht wird, sie alle zieht es auf Amazon. Der Marketplace ist DIE Produktsuchmaschine und steigende Umsätze sprechen dafür, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Grund genug für mich, mich einmal im Thema weiterzubilden und mich vor allem schlau zu machen, welche Marketing-Möglichkeiten Amazon bietet. In München besuchte ich daher letzte Woche ein Seminar von 121 Watt, das sich genau um dieses Thema drehte. Worauf kommt es bei der Präsenz auf Amazon an? Und welche Werbemöglichkeiten gibt es? Hier kommt meine persönliche Top 5:
Amazon Bestseller-Rang als Indikator
Unter den Produktinformationen wird neben der Größe, dem Gewicht, dem Erscheinungsdatum eines Produkts o.ä. auch immer der Amazon Bestseller-Rang mit aufgeführt: Einmal für die Oberkategorie, in die ein Produkt fällt, einmal in die spezielle Unterkategorie. Gerade bei der Oberkategorie sollte der Bestseller-Rang als Indikator für das eigene Ranking genutzt werden. Wie gut ist mein Produkt im Vergleich zu anderen der Kategorie aufgestellt? Wie gestalten meine Wettbewerber ihre Produkte und warum verkaufen sich diese ggf. besser?
Die Berechnung des Amazon Bestseller-Rangs wird relativ geheim gehalten. Klar ist jedoch, dass vor allem der Absatz der Produkte eine große Rolle spielt. Deswegen darf man sich von den Top-Seller-Produkten gern etwas abschauen und für die eigene Produktdarstellung berücksichtigen.
Bilder dürfen auch schön sein
Für jedes Produkt können bis zu 7 Bilder bei Amazon hochgeladen werden. Dabei muss das erste Bild zwingend das Produkt vor weißem Hintergrund abbilden. Irgendwelche Störer oder Highlights sind nicht erlaubt – auch wenn diese immer mal wieder auf Amazon zu sehen sind. Bei Bild 2 bis 7 ist dann nahezu alles erlaubt. Wichtig ist, dass diese vor allem ansprechend gestaltet sind, also zum Beispiel das Produkt im Rahmen seiner „Benutzung“ darstellen, so dass das Produkt für den Kunden an Reiz gewinnt. Auch Cross-Selling wäre an dieser Stelle möglich – also, dass zum Beispiel die gesamte Produktreihe optisch dargestellt wird.
Enhanced Brand Content
Habe ich meine Marke offiziell auf Amazon registriert, kann ich vom Enhanced Brand Content Gebrauch machen. Dieser ermöglicht es, auf der Produktdetailseite nicht nur eine schnöde Produktbeschreibung einzustellen, sondern an dieser Stelle mit einem Zusammenspiel aus formatiertem Text und Bildern zu arbeiten. Dadurch hebt sich das Produkt von anderen ab und Vorteile können nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch kommuniziert werden.
Alternative Keyword-Recherche
Beim Einstellen von Produkten auf Amazon spielen Keywords eine große Rolle. Aber welche Keywords passen zu meinem Produkt? Und wofür möchte ich gefunden werden? Neben den gängigen Keyword-Tools, die auch für Google Ads Sinn machen, gibt es einige Kniffe, welche besonders für Amazon sinnvoll erscheinen.
Ein Kniff ist das Nutzen der Amazon Auto-Suggest-Funktion. Beginnt man auf Amazon ins Suchfeld ein Produkt einzutippen, erscheinen zahlreiche Vorschläge, was im Zusammenhang mit dem Produkt noch gesucht werden könnte. Dadurch eröffnet sich eine Reihe an potenziellen Keywords.
Auch Amazon-Bewertungen zeigen, welche Schlagwörter immer wieder im Zusammenhang mit einem speziellen Produkt genutzt werden. Ein Blick in die Bewertungen (auch der Konkurrenz-Produkte) lohnt sich dadurch ungemein.
Amazon Ads-Formate
Amazon bietet neben der „normalen“ Möglichkeit der Produktplatzierung auch eine Fülle an Werbemöglichkeiten – und diese werden immer mehr! Die beiden gängigsten Formate sind dabei die Headline Search Ads und die Sponsored Product Ads.
Während erstes vor allem ganz oben über allen Suchergebnissen platziert wird und damit direkt im Fokus des Kunden steht, erscheint zweites in der Liste aller Produktergebnisse oder sogar auf Produktdetailseiten. Die Aussteuerung erfolgt, ähnlich wie bei Google Ads, über Keywords, welche mit individuellen Geboten versehen werden können. Die Auktion im Hintergrund entscheidet dann, welcher Werbetreibende wann und wo eingeblendet wird. Zu empfehlen ist vor allem das Zusammenspiel aus beiden Formaten, so dass es kein Vorbeikommen an den eigenen Produkten mehr gibt.
Da für das Ranking auf Amazon die Absatzzahlen eines Produkts das entscheidende Kriterium ist, macht Werbung durchaus Sinn, da dadurch die Verkäufe angekurbelt werden und im Umkehrschluss dafür sorgen, dass das Produkt auch „organisch“ besser platziert ist.
Natürlich gibt es noch viele Maßnahmen, mit denen man sein Amazon Marketing optimieren kann und sollte. Während man die Einstellung der Produkte relativ schnell in Eigenregie übernehmen kann und die Darstellung optimieren kann, sollte man das Thema Werbung vielleicht doch eher den Profis überlassen, da hier, ähnlich wie bei Google Ads, ein umfassendes Werbekonto inklusive Keywords, Gebotsstrategien etc. dahinter steckt. Der Ausbau der Kampagnen und die kontinuierliche Optimierung sind also nicht zu vernachlässigen.
Sabrina
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