LinkedIn gewinnt auch 2021 in der Personalsuche weiter an Bedeutung und ist aus kaum einer Employer Branding Strategie oder der aktiven Personalsuche von Unternehmen mehr wegzudenken. Aber welche Möglichkeiten bietet das Business Netzwerk eigentlich den Personalverantwortlichen? Und wie weit komme ich auch ohne den Einsatz von Budget? Hier ein kurzer Überblick über die Optionen, LinkedIn in der Personalsuche einzusetzen.
Kostenfreie Möglichkeiten für die Personalsuche mit LinkedIn
Active Sourcing – mit einem LinkedIn Profil
Ja, Active Sourcing ist das Rekrutierungs-Trendthema der letzten Jahre. In Zeiten von Fachkräftemangel kommen die besten Bewerber:innen nicht zum Unternehmen – nein – das Unternehmen muss sie selbständig finden und von sich überzeugen. Eine große Herausforderung für Personalverantwortliche, hatten Sie es doch jahrzehntelang recht bequem und konnten vom Schreibtisch aus Bewerbungen sichten und sich die passenden Kandidat:innen aussuchen. Personalverantwortliche benötigen also in erster Linie ein LinkedIn Profil, welches in seiner „Grundausstattung“ kostenfrei ist.
Dann liegt es an Ihnen, passende Profile zu erkennen und die Kandidat:innen anzuschreiben. Auch das muss vorab gut überlegt werden: oft weiß man ja noch gar nicht, ob er/sie auf der Suche nach einem neuen Job sind und muss daher sensibel und vorsichtig, aber nicht zu langweilig an das Thema herantreten. Ob hier die Holzhammermethode („Wir würden gern mit dir arbeiten“ vs. „Ich finde dein Profil interessant und würde mich gern mit dir austauschen“). Wenn man Schwierigkeiten hat, die geeigneten Profile zu finden, gibt es auch den LinkedIn Recruiter bzw. Recruiter Lite. Hier kommen aber 4-stellige Beträge im Jahr auf die Nutzer:innen zu.
Auch LinkedIn Gruppen eignen sich für das Thema Active Sourcing oder die Rekrutierung von Personal. Es gibt Branchengruppen oder Expert:innen-Netzwerke in denen man seine Stellengesuche (wenn vom Admin der Gruppe genehmigt) teilen kann. Ebenso besteht aber die Möglichkeit, selbst Gruppen zu eröffnen, um geeignete Kandidat:innen auf sich aufmerksam zu machen.
Fazit: Ein spannender Weg, der zum einen vermeintlich perfekte Kandidat:innen liefert, zum anderen jedoch sehr aufwendig im Handling ist und sicherlich ein wenig Übung verlangt.
Das LinkedIn Profil Batch (Fotorahmen) zu Personalsuche
Ein tolles kleines Feature, welches LinkedIn in den vergangenen Wochen ausgerollt hat – das Profilbatch. Jobsuchende können hier direkt zeigen, dass sie auf der Suche sind und Personalverantwortliche können ebenso anzeigen, dass sie gerade Einstellen.
Wie funktioniert der Fotorahmen auf LinkedIn?
- Wichtig: Die Funktion gibt es nur für Seitenadministratoren oder Personen, die derzeit in der Organisation arbeiten
- „Offen für“ Button im Profil anklicken – Personalsuche
- Jobtitel aussuchen (Achtung: hier kann man nicht individuell eingeben)
- Kurze Jobbeschreibung hinterlegen, diese kann in einem zweiten Schritt mit Eignungsfragen ergänzt werden
- Jobanzeige aktivieren
- Im nächsten Schritt kann man übers Profil – Jobanzeige bearbeiten noch einige Einstellungen vornehmen. Dort sieht man dann auch die Bewerbungen.
- Bei qualifizierten Bewerbungen wird man zusätzlich per E-Mail kontaktiert
- Achtung: die Stellenanzeige wird nur wenige Wochen im Profil angezeigt und endet dann automatisch. Man kann sie jedoch erneut hinzufügen.
Fazit: Ein kleines Must-Have in der LinkedIn Rekrutierung!
Eine eigene LinkedIn Unternehmensseite für Employer Branding
Natürlich können auch Unternehmen selbst ein zunächst kostenfreies LinkedIn Profil anlegen und darüber ihre aktuellen Stellen posten! Wichtig ist hierbei der Fokus auf die langfristige Employer Branding Strategie. Welche Inhalte und Beiträge sollen geteilt werden und dient das Profil ausschließlich dem Thema Employer Branding? Dementsprechend können dann Header Bild und auch Info-Text und Verlinkungen natürlich angepasst werden. Um einen Schritt weiterzugehen, gibt es zusätzliche Bezahlvarianten des Unternehmensprofils, mit viel mehr Platz für Themen wie „Unternehmenskultur“ oder „Beschäftigte“.
Als Unternehmen lohnt sich natürlich auch ein Blick auf die LinkedIn Veranstaltungen. Warum nicht einen digitalen Tag der offenen Tür anbieten oder eine „Fragt uns alles“ -Runde. LinkedIn Mitglieder können zu den Veranstaltungen aktiv eingeladen werden, Veranstaltungen können aber auch zusätzlich via Werbeanzeige in einer bestimmten Zielgruppe ausgespielt werden.
Fazit: Das Unternehmensprofil ist ein weiteres Must-Have in der LinkedIn Rekrutierung. Dahinter sollte jedoch eine Strategie stehen, denn auch hier entstehen zeitliche Aufwände in der Aktualisierung und Pflege des Profils!
Die Kolleg:innen als Multiplikatoren
Zuletzt noch ein Punkt, der gern vergessen wird. Heute auch gern „Corporate Influencer“ genannt, können natürlich auch die Kolleg:innen mit Ihren eigenen LinkedIn Profilen dazu beitragen, Stellen zu besetzen. Durch die jeweilige Reichweite und eigene Netzwerke bekommen Jobanzeigen zusätzliche Aufmerksamkeit und werden von einer spannenden Zielgruppe gesehen (beispielsweise Arbeitskolleg:innen aus einem vorherigen Job oder auch Studierende derselben Universität). Zudem wirkt das Teilen einer Stellenanzeige für die lesende Person natürlich direkt auch ein wenig wie eine Empfehlung und ist ein zusätzlicher Pluspunkt im Employer Branding. Warum sollte jemand etwas teilen, womit er/sie selbst nicht glücklich ist.
Fazit: Ein toller Mehrwert für Unternehmen, auf den sie leider zu oft vergessen, aktiv hinzuweisen. Die Kolleg:innen haben es manchmal einfach nicht auf dem Schirm und sind dankbar über einen Hinweis bzw. auch Unterstützung bei der Einstellung/Pflege auf dem eigenen Profil.
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