In den sozialen Medien und auch am Agentur-Mittagstisch sorgte die aktuelle Coral-Kampagne für viel Amüsement. Dabei ist die Idee dahinter eine sehr aktuelle und zeitgemäße. Influencer Marketing hat insbesondere in den Bereich Kosmetik und Lifestyle in den vergangenen Jahren rasanten Eingang gefunden und trägt neben Zielen wie der Absatzsteigerung vor allem auf zum Brand Building bei.
Was ist also bei Coral falsch gelaufen und was sollte man beachten, wenn man ein Produkt unter die Influencer bringen möchte?
Eignet sich mein Produkt für Influencer Marketing?
Grundsätzlich kann natürlich nahezu jedes Produkt und jede Dienstleistung per Influencer-Marketing beworben werden – es bedarf lediglich einer cleveren Idee. Dass das aber auch nach hinten los gehen kann, illustriert das Coral-Beispiel.
Auf welchen Plattformen möchte ich mich präsentieren?
Influencer bewegen sich in allen sozialen Netzwerken, doch ist die eigene Zielgruppe auch überall unterwegs? Bei der Entscheidung, welche Plattform sich für das eigene Produkt eignet, spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Bei tendenziell erklärungsaufwendigen Produkten bietet sich eine Vorstellung des Produkts und dessen Funktionalität bei Youtube an. Auch Produkte aus dem Bereich Beauty finden sich oft in sogenannten Hauls auf Youtube wieder. Dennoch hat sich insbesondere Instagram als Influencer Channel einen Namen gemacht. Produkte wie Kosmetik, Kleidung und Accesoires finden bei der jungen Zielgruppe viel Anklang.
Micro- oder Macro-Influencer – wer passt zu meinem Produkt?
Diese Frage lässt sich pauschal nur schwer beantworten. Bei der Recherche nach passenden Influencern sollte vor allem Wert auf Authentizität und Interaktion gelegt werden. Die Zahl der Follower rückt bei dieser Vorgehensweise in den Hintergrund. Die Engagement Rate zeigt deutlich, dass die Interaktionen mit zunehmender Followerzahl abnehmen. Es sollte also nicht der Influencer mit der größmöglichsten Followerzahl ausgewählt werden, sondern der mit der höchsten Glaubwürdigkeit und Interaktionsrate.
Wer auch wissen möchte, wie viel ein Post auf dem eigenen Kanal potentiell Wert sein könnte, kann es auf der Webseite des Influencer Marketing Hub herausfinden.
Welche rechtlichen Aspekte müssen beachtet werden?
Einige kürzliche Urteile haben das Thema Kennzeichnungspflicht im Influencer Marketing weiter in den Vordergrund gerückt. Dr. Jonas Kahl, einer unserer Medienrechtsanwälte des Vertrauens von der Kanzlei Spirit Legal, klärt über die rechtlichen Fallen des Influencer Marketings speziell in Bezug auf sogenanntes Unboxing auf.
Was ist nun bei Coral schief gelaufen? Natürlich lässt sich auch ein Waschmittel bei Instagram per Influencer Marketing bewerben, jedoch mangelte es in diesem Fall vor allem an Authentizität. Offensichtlich gestellte Elemente, wie eine scheinbar in Grace Capristos Fahrradkorb schwebende Waschmittelflasche, bieten viel Anlass zum Schmunzeln.
In Anschluss an die Kampagne füllte sich der #coralliebtdeinekleidung-Feed schnell mit Bildern von Nutzern, die auf den Zug aufsprangen und witzige und offensichtlich gestellte Bilder von sich mich ihren Waschmittelflaschen posteten. Mit einem Augenzwinkern könnte man nun fragen, ob sich Corals Ziel nicht vielleicht doch in gewissem Maße erfüllt habe. Schließlich mussten die meisten User sicherlich erstmal eine Flasche Coral kaufen, um sie in ihren Posts abbilden zu können.
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