Hände hoch? Wer kann „Black Friday“ überhaupt noch hören? Letzte Woche haben sie alle um uns gebuhlt – die Händler und Online Shops. Jeder wollte sein Schnäppchen in der Black Week oder zum Black Friday platzieren und an den Mann und die Frau bringen – ist der Tag doch einer umsatzstärksten des Jahres – sowohl in den Ladengeschäften als auch im Online Shop.
Um im Einheitsbrei der „schwarzen Angebote“ allerdings nicht unterzugehen, musste man kreativ werden. So hat mich eine Anzeige von LEGO sehr überrascht. Mir wurde das perfekte Geschenk versprochen und einen Klick später fand ich mich im Gespräch mit dem Geschenkeberater wieder. Doch wer hier ein Gespräch mit mir beginnt, ist nicht etwa ein schnödes Bot, sondern ein Bot, dem ein Gesicht verpasst wurde.
Ralph, der Geschenke-Bot von LEGO
Ralph, der kleine Roboter im weihnachtlichen Gewand, begrüßt mich freundlich und kommt direkt zur Sache. So werden zu Beginn zentrale Fragen geklärt: Wie alt ist der zu beschenkende Baumeister und wie viel Geld möchte ich für das Geschenk ausgeben? Vorgegebene Antwortmöglichkeiten machen die Auswahl leichter. Und natürlich funktioniert das automatisierte Gespräch nur darüber, dass ich keine individuellen Antworten eingegeben, sondern eben „nur“ auswählen kann. Das „Gespräch“ wird dabei immer wieder durch animierte Bilder aufgelockert, so dass man wirklich Freude daran hat.
Ralph schränkt gemeinsam mit mir den Themenbereich, aus dem das Geschenk stammen soll, ein. Superhelden, Disney oder doch Flugzeuge? Danach könnte man sich schon Produkte anzeigen lassen oder auf Wunsch das Ganze noch weiter einschränken. Während das System rattert, überrascht Ralph mit Humor: „Sag mir, was dir wichtig ist… (Natürlich abgesehen von der Frage, wie ich wohl aussehe.). 😊
Am Ende erhalte ich Produktvorschläge – mit Bild, Preis und der direkten Verlinkung in den Shop oder, auf Wunsch, zu einem Partnershop. Allerdings verfehlen die Vorschläge ein bisschen meinen Geschmack und auch die zuvor von mir ausgewählte Kategorie. Schade! ☹
Vorteile eines Messenger-Bots
Schon eine ganze Weile ist es möglich, den Nutzer nach dem Klick auf eine Werbeanzeige in den Facebook Messenger zu leiten. Natürlich hat man dann die Möglichkeit, das direkte Gespräch zu suchen. Je nach Aufkommen braucht es eine „natürliche“ Person oder eben auch ein ganzes Call Center, um alle Anfragen individuell zu beantworten. Das verschlingt Geld, Zeit und Ressourcen.
Messenger Bots sind in diesem Zusammenhang eine gute Alternative. Sie fragen die wichtigsten Dinge ab oder beantworten die gängigsten Fragen. Aber natürlich ist die Vielfalt der Fragen und Antworten begrenzt. Der Vorteil ist jedoch, dass ein Bot immer und überall zur Verfügung steht und dem Nutzer das Gefühl vermittelt, dass sich seiner Anfrage direkt angenommen wurde.
In meinem Fall hat es dazu geführt, dass ich mich, länger als ursprünglich gedacht, sehr intensiv mit Lego und seinen Produkten bzw. Produktkategorien auseinandergesetzt habe. Ob ich nun kaufe oder nicht, für Lego war der Aufwand der Einrichtung des Messenger Bots einmalig und die Erfahrung des potentiellen Kunden auch ohne Conversion eine durchaus positive.
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