Instagram Reels: Ernsthafte Konkurrenz für TikTok?

Wer in den letzten Tagen durch die Explore-Seite auf Instagram gestöbert ist, dem dürfte ein neues Feature aufgefallen sein: Instagram Reels. Das neue Kurzvideoformat sieht auf den ersten Blick sehr vertraut aus, erinnert es doch stark an TikTok.

Das Instagram sich gern von anderen Netzwerken „inspirieren“ lässt, ist inzwischen schon fast ein alter Hut. Wir erinnern uns an das Jahr 2016: Um Snapchats rasantes Wachstum in den Griff zu bekommen, wendet Instagram Trick 17 an und bringt Instagram Stories heraus. Eine clevere Maßnahme, die sich auszahlt. Snapchat wird in Schach gehalten und Instagram wächst beständig weiter.

Ähnlich bedrohlich erschien nun TikTok. Das immer populärere soziale Netzwerk ist inzwischen mit seinen kurzen Videos extrem erfolgreich. Das lässt Instagram nicht unkommentiert und bringt nun mit der Videofunktion Instagram Reels seine größte Neuerung 2020 heraus.

Was ist eigentlich Instagram Reels?

Nachdem Reels seit Mitte November 2019 in Brasilien intensiv getestet wurde, können nun seit Ende Juni 2020 auch Nutzer*innen aus Deutschland auf das neue Instagram-Feature zugreifen.

Zu finden sind die Reels innerhalb der Instagram-App bislang:

  • in einem gesonderten Reiter auf den Nutzerprofilen,
  • als Vorschau in einer Instagram Story oder dem normalen Feed,
  • auf der Explore-Seite,
  • in der Instagram-Suche.
Innerhalb von Instagram sind Reels an verschiedenen Stellen eingebunden.
Innerhalb von Instagram sind Reels an verschiedenen Stellen eingebunden.

Jedoch ist es bisher nicht möglich über die Desktopvariante von Instagram auf Reels zuzugreifen.

Das Instagram Reels an TikTok erinnert, ist nicht verwunderlich, da es sich nicht nur desselben Grund-Feature-Sets bedient, sondern auch in seiner Funktionalität ganz ähnlich ist.

Soweit so gut, aber: Wie erstelle ich ein Reel?

Die neue Videofunktion Reels ermöglicht die Aufnahme kurzer (bis zu 15 Sekunden langer) Videos, die mit diversen Effekten und/oder Musik ausgestattet werden können. Alternative kann auch der Originalton verwendet werden. Eine zweite Möglichkeit ist, bereits bestehende Videos in die Galerie hochzuladen und dort als Reel nachzubearbeiten.

Beim Hochladen der fertigen Videos kann entschieden werden, ob es im Instagram-Feed oder lediglich per Direktnachricht geteilt werden soll. Ebenso kann es in diesem Schritt der eigenen Instagram-Story hinzugefügt werden.

Reels können über die Instagram-Kamera gedreht werden. Zusätzlich gibt es verschiedene Bearbeitungsoptionen: Audio, Tempo, Effekte, Timer (Symbole von oben nach unten).

Momentan wird die Funktion Reels von Instagram selbst sehr stark auf der Explore-Seite beworben. Oben und großformatig eingebunden, ziehen Reels sofort die Aufmerksamkeit der Instagram-User auf sich. Abgesehen davon werden Instagram-Nutzer*innen jedoch nur Reels von Profilen angezeigt, denen sie folgen.

Und was bringt das jetzt meinem Unternehmen?

Für Unternehmen kann Instagram Reels zu einem interessanten Tool werden, um beispielsweise kurzweilig Produkte zu bewerben, neue Mitarbeiter vorzustellen oder kleine Einblicke in den Unternehmensalltag zu geben. Insbesondere, wenn sowieso regelmäßig neue Inhalte für den Feed oder die Stories produziert werden, ist der Weg nicht weit auch erste Erfahrungen mit Instagram Reels zu sammeln. Hier gilt das Prinzip: Schaden kann’s ja nicht.

Es gibt einige Unternehmen, die sich bereits erfolgreich mit diesem Format auseinandergesetzt haben. Als Beispiele sind hier Kapten & Son oder Oatsome zu erwähnen. Erwähnenswert ist ebenfalls die entsprechende Podcastfolge von „Das Facebook Update“ zum Thema Reels mit weiteren Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen und Marken.

Ein Fazit zum Schluss

Wir selbst haben Reels bereits ausgetestet. Es dauert einen Moment, sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen, dann sind der Kreativität jedoch keine Grenzen gesetzt. Und Spaß macht es auch. Ob sich Instagram Reels jedoch zu einer ernsthaften Konkurrenz für TikTok entwickelt und wie TikTok darauf reagiert, werden erst die nächsten Wochen (und Monate) zeigen.

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Caro

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